Im Rahmen eines umfassenden Infrastrukturprojekts plante der Bauherr den Ersatz der rund 40 Jahre alten GFK-Abwasserleitung zur Abwasserreinigungsanlage (ARA). Ziel war es, die bestehende erdverlegte Leitung durch ein neues, nachhaltigeres System zu ersetzen, das deutlich robuster gegenüber Umwelteinflüssen ist und eine höhere Betriebssicherheit gewährleistet. Die neue Lösung sieht eine Verlegung der Abwasserleitung in einen begehbaren, geschlossenen Kanal vor. Dadurch wird sichergestellt, dass im Falle einer Havarie kein Abwasser in das Erdreich oder Grundwasser gelangen kann und das Medium durchgängig in einem geschlossenen System verbleibt.
Ziel des Projekts war der Bau eines modernen, geschlossenen Abwassersystems als Ersatz für die bestehende GFK-Leitung. Dieses neue System sollte nicht nur eine erhöhte Betriebssicherheit bieten, sondern auch höchste Anforderungen an Umwelt- und Grundwasserschutz erfüllen. Die Integration der Leitung in einen begehbaren Kanal sorgt für eine nachhaltige und wartungsfreundliche Lösung im Sinne eines langfristig sicheren Betriebs.
Die Umsetzung erfolgte im gesteuerten Rohrvortrieb mit Startgrube in steigender Lage (Steigung 6,6 %) entlang der Kantonsstraße bis zur Zielgrube. Kurz vor Projektende wurde ein Fluss unterquert. Die Trasse umfasste eine Haltungslänge von 862 m mit horizontalen Radien von 250 m und 1’200 m; der vertikale Radius war unendlich. Die eingesetzten Rohre hatten einen Innendurchmesser von DN 2’000 mm und einen Außendurchmesser von DA 2’500 mm. Zur Kraftübertragung kam die Hydraulische Fuge vom Typ JC260 zum Einsatz. Diese ermöglichte nicht nur die Nutzung maximaler Rohrlängen bei höchstzulässiger Vortriebskraft, sondern auch die Reduktion der notwendigen Anzahl an Zwischenpressstationen. Geringere Bettungskräfte wirkten sich zusätzlich positiv auf das Reibungsverhalten aus. Ein zentrales Element war das MSS-Monitoringsystem, mit dem Reibungspunkte entlang der Strecke präzise lokalisiert werden konnten. Dadurch ließ sich die Vortriebskraft durch gezielte Schmierung effizient reduzieren.
Das Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen. Die neue, geschlossene und begehbare Abwasserleitung erfüllt alle Anforderungen an Umweltschutz und technische Sicherheit. Der Fluss konnte ohne Eingriff in den Gewässerraum unterquert werden, die Vortriebsarbeiten verliefen präzise und effizient. Durch die Anwendung der JC260-Fuge und das MSS-Monitoringsystem konnten maximale Vortriebsleistungen erzielt und Reibungskräfte minimiert werden. Insgesamt wurden 214 Rohrverbindungen mit dem JCGrout-System injiziert, um die Fugen dauerhaft zu passivieren und die Lebensdauer der Anlage signifikant zu verlängern. Das Ergebnis ist ein zukunftssicheres Leitungssystem mit hoher Betriebs- und Umweltsicherheit.